Der nicht so spritzigen Beine bewusst, startete ich sehr verhalten auf die 10 Kilometer. Das Starterfeld war so stark wie lange nicht mehr in den letzten Jahren, viele Leichtathleten und OL-Läufer, wie auch Triathleten wollten einen ersten Formcheck machen. Deshalb wusste ich, dass ich in meiner Form nicht zuvorderst mitlaufen kann. Trotzdem wurde ich bereits in der Hälfte der ersten von zehn Runden nervös, als sich zwischen der ersten Gruppe und dem Feld, in dem ich unterwegs war, eine grössere Lücke auftat. Die Spitzengruppe umfasste über zehn Läufer und ich hatte das Gefühl, auch irgendwo dort mitlaufen zu müssen. So trat ich aufs Gas und am Ende der Runde war ich an der Führungsgruppe dran. Ich nahm jedoch den Schwung nicht mit, sondern liess bald wieder abreissen. In der Folge überholten mich einige Athleten, was mir etwas auf die Moral schlug. Nach gut 3 Runden fand ich dann meinen Rhythmus und lief vortan mehrheitlich alleine in meinem Tempo bis ins Ziel. Der Rang ist mässig, der Rückstand gross und der Kilometerschnitt nicht gerade glänzend. Schade. Besser machten es meine LC-Regensdorf Teamkollegen - im Kurz-Cross holte Joëlle Gold, Mirco wurde Zweiter - herzliche Gratulation!
Morgen fahre ich für eine Woche nach Tenero, wo ich zusammen mit Nationalkaderkollegen OL- aber auch viele Laufeinheiten bestreiten werde. Gleichzeitig beginnt nun die Zeit, in der ich schneller und spritziger werden will und meine Tempohärte steigern möchte. Dies heisst einige Intervall-Einheiten, Strassenläufe, OL-Wettkämpfe. Mit etwas Wut im Bauch von der heutigen Schlappe kommt das gut.
© 2016 Raffael Huber