24.04.2012

Showdown

Wie im letzten Beitrag erwähnt, ging es in letzter Zeit hauptsächlich darum, die Form zu toppen, die Abläufe zu perfektionieren. Nun, es ist mir nicht alles optimal gelungen. Im Trainingslager über Ostern im Oberaargau stellten wir uns auf das Langdistanz- und Staffelgelände der Heim-WM ein und so waren die Trainings auch relevant für den EM-Langdistanz-Testlauf vom Mittwoch. Die Abläufe stimmten, allerdings war das Laufgefühl selten so wirklich gut. Am abschliessenden 1. Nationalen OL machten dann die Beine mit, dafür war ich mit dem hohen Tempo fast etwas überfordert.

Routenwahlprobleme 3. Nationaler OLHauptprobe geglückt

Vor einer Woche fand dann sozusagen die Hauptprobe statt. Mit einem Sprint am Samstag und einer Langdistanz am Sonntag (2. und 3. Nationaler OL) konnte ich meinen wirklichen Formstand testen. Beim Sprint war ich ein paarmal nicht genug auf den nächsten Abschnitt vorbereitet. So schlichen sich mehrere Zeitverluste ein und mit den 25s Rückstand auf den Schnellsten (Matthias Kyburz) darf ich ganz zufrieden sein. Die Langdistanz vom Sonntag war dann ein richtiger Rüttler. Tiefe Täler zu Beginn, immer wieder runter in die rutschigen Hänge im Mittelteil, Regen und kalte Temperaturen – im Ziel war ich total erschöpft. Bei der Auswertung war vor allem der Startteil erfreulich, denn ich traf die Routen sehr gut zog sie konsequent durch. Im Mittelteil fehlte etwas die Tempohärte, auf der Schlussschlaufe konnte ich aber nochmals letzte Energien frei machen. Der Vergleich im international stark besetzten Feld war sehr lehrreich und stimmt mich zuversichtlich auf Mittwoch.

Schauer im Jura

Die letzten fünf Tage waren wir nochmals in einem Trainingslager, diesmal im Jura. Der Fokus in den karstigen und sehr ruppigen Wäldern lag auf der WM-Mitteldistanz. Am Anfang und am Schluss des TL’s machten wir noch je einen Sprint in Nyon und in Lausanne City. Ich fand nie richtig in einen guten Flow, weder in den schnellen noch in den gemächlichen Einheiten kam ich mit der Karte zurecht. Meine Leistungen ähnelten dem Wetter, eher trüb und mit starken Schneefällen gespickt.

Die Testläufe kommen, ob alles perfekt läuft oder nicht. Wichtig ist jetzt, mich auf meine Handlungen im Wettkampf zu konzentrieren, um alles Potential ausschöpfen zu können. Die physische Verfassung wird stimmen, die technischen Abläufe haben schon mehrmals gut funktioniert, das Konzept steht. Gelingt es mir, meine Konzentration voll auf das Wesentliche zu legen, kann ich nächsten Sonntag sicherlich mit einem Lachen im Gesicht vom Tessin (wo am Samstag eine Mitteldistanz und am Sonntag ein Sprint stattfindet) nachhause fahren.

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