26.09.2012

Stabile Nordic Tour

8 Rennen in 9 Tagen verteilt auf drei Länder, das war die Nordic Tour 2012. Das Auftaktrennen bildete ein Sprint bei der legendären Skisprunganlage Holmenkollen in Oslo. Für einmal wurden die letzten Meter im Skistadion nicht auf zwei Brettern, sondern zu Fuss zurückgelegt. Vor fantastischer Kulisse erwischte ich aber keinen optimalen Start in den Sprint und erst gegen Ende konnte ich richtig aufdrehen. Obwohl ich kein super Gefühl hatte nach der verpatzten Startphase, hoffte ich auf einen Finalplatz. Doch es reichte bei weitem nicht. So blieb mir am Nachmittag nur die Rolle des Zuschauers, wobei ich ein paar Schnappschüsse mit der Kamera machen konnte (siehe Bilder). Am Tag darauf folgte eine Mitteldistanz, das Ziel wiederum in der Skiarena. Es lief mir gut, ausser ein paar kleinen Zeitverlusten im Mittelteil gelang mir ein zufriedenstellendes Rennen. Die Aufholjagd konnte beginnen..

Karte Middle Oslo

Die WM vor Augen

Danach stand die erste Reise innerhalb der Tour an. Mit einem Lächeln im Gesicht stieg ich am nächsten Wettkampfsort aus dem Auto – Göteborg, bei den Kollegen von meinem schwedischen Verein Göteborg Majorna. Auch hier galt es sich am Morgen in einem Sprint für die Finale vom Nachmittag zu qualifizieren. Ich lief offensiver als in Norwegen, konnte die Zeitverluste in Grenzen halten und erreichte als Zehnter die Qualifikation klar. Dann stand der eher rare Wettkampfmodus KO-Sprint an. In einem Massenstart von 8 Läufern qualifizierten sich die zwei Ersten sowie aus den drei Halbfinals zusätzlich die zwei Zeitschnellsten für die letzte Runde. In einem starken Heat zögerte ich zweimal im entscheidenden Moment, sodass ich eine Sekunde hinter dem Drittplatzierten mit Rang 4. Vorlieb nehmen musste. Leider reichte meine Zeit nicht um als Lucky Looser weiterzukommen. Nun hatte ich aber definitiv Lunte gerochen und nach einer weiteren Reise nach Vuokatti in Finnland, wo 2013 die WM stattfinden wird, wollte ich im nächsten Sprint die Platzierung von Göteborg toppen. In einer wiederum stabilen Quali lief ich als Neunter ins Ziel und schaffte so meine erste einstellige Platzierung. Schade nur, dass ich am Nachmittag im Final nicht mehr ganz an dieses Ergebnis anknüpfen konnte, mit Platz 14. erzielte ich dennoch mein bestes Weltcupresultat je. Den Abschluss bildete ein Jagdstartrennen mit den Rückständen aus der gesamten Tour. Der Wettkampf über rund 50 Minuten am Skihügel gleich anschliessend ans WM-Sperrgebiet galt gleichzeitig als Weltcupfinal. Als 25er hatte ich eine gute Ausgangslage mit einigen Läufern die nur wenig vor mir ins Rennen starteten. Nach einer sehr starken Anfangsphase lief ich gerade als sich die Bahn aufteilte einer grossen Gruppe auf. Ich war darauf vorbereitet, dass sich die Gruppe auseinander reissen würde und eine hektische Phase bevor stand, machte aber dennoch einen Fehler und verpasste so den Anschluss.

Karte Jagdstart Vuokatti

Danach war ich mehrheitlich alleine unterwegs, wobei mich gegen Schluss des Rennens noch zwei nach mir gestartete Norweger aufholten. Physisch fühlte ich mich wie schon die gesamte Woche hindurch top und konnte sie so im Schlussaufstieg nochmals distanzieren. Ich verteidigte meine Ausgansposition, trauerte aber etwas der verpassten Gruppe nach – sie lief am Schluss in kurzen Abständen ein, wobei der Leader als Zehnter ins Ziel kam.

Zusammengefasst

Insgesamt bin ich mit der Tour zufrieden. Nachdem meine Saison erst im Sommer richtig Schwung aufgenommen hat, konnte ich mit stabilen Läufen ohne Absturz wichtige Weltcuppunkte sammeln (Gesamtweltcup: 54.). Schade ist, dass ich in mehreren Rennen im entscheidenden Moment falsch agierte und so auch keinen Exploit landen konnte. Die durchaus soliden Leistungen haben jedoch dazu geführt, dass ich für den nächsten Weltcup (Weltcupstart 2013) in Neuseeland selektioniert wurde. Bis dahin bleibt Zeit, Schwächen von dieser Saison zu verbessern, um voll geladen in die neue Saison zu starten.

© 2016 Raffael Huber
Webdesign/CMS: Thomas Scherer