23.05.2013

Es geht bergauf

 

Die Selektion für die Nordic Orienteering Tour in Norwegen, Schweden und Finnland hat bei mir eine grosse Erleichterung ausgelöst. Nach mühseligen Wochen mit viel Aufwand fürs Studium und Trainingsaltag bin ich froh, dass sich die Mühe trotz der nicht optimalen physischen Form ausbezahlt hat.

Foto: Sport-heuteFoto: Füfelsschlucht-Berglauf

In den Wochen zwischen den Testläufen und der Weltcupserie in Skandinavien, die am 1. Juni beginnen wird, verfolge ich eine klare Strategie; viel Steigung machen und schneller werden – technisch wie physisch. So habe ich die ersten zwei Läufe der Berglaufserie „Jura Top Tour“ bestritten und lag nach einem Sieg und einem zweiten Platz vorne in der Gesamtwertung. Leider werde ich keinen weiteren Wettkampf dieser schönen Serie mehr bestreiten. Am zweiten Lauf, dem Wengi-Berglauf fühlte ich mich etwas müde nach einer harten Trainingswoche. Umso erstaunlicher war es, dass ich etwa 15 Stunden später an der Sola-Stafette wieder top Beine hatte. Auf der zeitlich längsten Teilstrecke von Elgg nach Zumikon konnte ich Streckenbestzeit laufen. Es war (Schande über mein Haupt) meine erste Teilnahme an dieser prestigeträchtigen Staffel. Aber sicher nicht die letzte! Danke an dieser Stelle nochmals den spontanen Teamkameraden des Intercity Bern Teams!

 

Noch höher, noch weiter..

Um das Orientieren nicht zu verlernen, mache regelmässig (Sprint-)OL-Trainings und nahm vor einer guten Woche an Wettkämpfen im Tessin teil. In einem Sprint und einer Mitteldistanz war ich technisch alles andere als sauber unterwegs. Oft kam ich mir etwas wie ein Huhn vor. Erklären kann ich mir diesen Umstand vor allem dadurch, dass meine physische Verfassung merklich besser wird und ich die Energie etwas zu geballt ins Gelände bringen will.

Foto: Sascha Rhyner

Über Pfingsten widmete ich mich wieder den Aufstiegen. Am Brooks Trail Vallée de Joux durfte ich durch den frisch verschneiten Jura rennen. Leider führte die Strecke nicht wie original geplant bis hoch auf den Mont Tendre. Zu viel Altschnee lag da noch. Auf den herrlichen Pfaden durch die Tannenwälder erinnerte ich mich an so manches OL-Training auf der Karte oberhalb von L’Abbaye. Ich fühlte mich nach einer wiederum trainingsintensiven Woche ziemlich gut am Berg. Eher schlecht fühlte ich mich allerdings beim überholen der Läufer der längeren Strecken. Ich begnügte mich mit 20km, währendem die wirklich harten Krieger 35 oder sogar 56km zurücklegten. Wir starteten auf den Schlussteil der langen Rennen, nachdem schon einige Läufer unseren Ausgangspunkt passiert hatten. So zog ich noch relativ frisch an unzähligen Wettkämpfern vorbei, die schon unterwegs waren, als ich mich nochmals im Bett umdrehte. Unschön. Sehr schön ist dafür, wie mein Name an Wettkämpfen im französisch sprachigen Raum immer naturalisiert wird (siehe Rangliste:).

Nächsten Sonntag werde ich zum Abschluss der Berglauf-Periode, nach meiner erfolgreichen Premiere im letzten Jahr, wieder am Blüemlisalplauf teilnehmen. Ich freue mich schon jetzt darauf und hoffe die knapp verpasste Streckenbestzeit diesmal zu holen:) Vier Tage später fliege ich ab in den Norden, mit der Hoffnung, dann auf dem Gipfel der Form angekommen zu sein.

Foto: Footing Vallée de Joux

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